Oberflächen, ob beschichtet oder nicht, werden ganz unterschiedlich beansprucht – ob durch Umwelteinflüsse, mechanische oder chemische Beanspruchung, durch Anfassen oder Abwischen. Unerwünschte Auswirkungen dieser Beanspruchung sind die Beschädigung oder Beeinträchtigung der Oberfläche selbst aber auch, dass der Benutzer selbst Schaden nimmt, zum Beispiel durch eine Nickel Kontaktallergie. Der Bereich der Oberflächenprüfungen ist vielseitig und vielschichtig und versucht, so anwendungsgerecht wie möglich alle Eventualitäten abzudecken.
Beim Gebrauch und bei der Pflege von Oberflächen kommen diese mit unterschiedlichen Substanzen und Stoffen in Verbindung. Oberflächen können trocken oder feucht mit einem Baumwoll- oder Mikrofasertuch abgewischt werden. Es gibt ganz unterschiedliche Pflegemittel aber auch Medien, die unbeabsichtigt auf Oberflächen gelangen können, wie zum Beispiel Cola oder Handcreme. Manche Bauteile sind klassische Anfassteile – Türgriffe, Scheren, Schalthebel oder Knöpfe an einem Multifunktionslenkrad. Viele metallische Schichtsysteme enthalten Nickel und so muss sichergestellt werden, dass aus dem Schichtverbund kein Nickel herausgelöst wird, auf das manche Menschen mit einer Kontaktallergie reagieren. Das Testportfolio ist enorm und je nach Anwendungsbereich des Bauteils werden die passenden Prüfungen ausgewählt. Klassische Tests sind:
Handschweißtest
Nickellässigkeit
Creme- und Medienbeständigkeit
Abriebtest / Crockmeterprüfung
Anfassteile kommen automatisch mit Handschweiß in Verbindung, der dann mit der Oberfläche reagieren und diese verändern kann. Die einfachste Veränderung sind sicherlich matte Flecken, aber je nach Intensität des Kontakts kann zu nicht reversiblen Angriffen auf die Oberfläche kommen. Das gilt für metallische Schichten ebenso wie für Lacke. In erster Linie ist das natürlich ein optisches Problem, da die Funktion des Bauteils weiterhin gegeben ist. Jedoch spielt auch die Optik von Bauteilen und Gebrauchsgegenständen eine Rolle und ist ein wichtiger Bestandteil des Wertigkeitsempfindens. Grob gesagt kann eine rostige Nagelschere noch perfekt schneiden, trotzdem wird der Anwender sie nicht gern benutzen.
Typische Teile für den Handschweißtest sind:
Türbetätigungen
Schalthebel, Schaltwippen
Accessoires (Pinzetten, Hautscheren usw.)
Knöpfe und Schalter
Auch bei der Nickellässigkeitsprüfung arbeiten wir mit einer synthetischen Handschweißlösung. Allerdings geht es bei dieser Prüfung nicht darum, die Oberfläche der Prüfteile zu beurteilen. Vielmehr steht hier der Benutzer im Vordergrund. Nickel löst bei manchen Menschen eine Kontaktallergie aus. Es handelt sich um eine Depotallergie, das heißt, dass ein gewisser Schwellenwert an Nickel erreicht werden muss, bevor die Allergie auslöst. Dieser Toleranzwert ist bei jedem Menschen anders, weswegen der Grenzwert für die Nickellässigkeit an der untersten Grenze angesetzt ist.
Es gibt zwei Arten, die Nickellässigkeit zu testen:
Nach den entsprechenden Lagerzeiten wird in der Prüflösung der Nickelgehalt gegen einen Blindwert gemessen und auf die Fläche und die Lagerungsdauer berechnet.
Relevant für Nickellässigkeitstests sind:
Schmuckstücke
Türbetätigungen
Schalthebel, Schaltwippen
Accessoires (Pinzetten, Hautscheren usw.)
Knöpfe und Schalter
Bei den Beständigkeitstests unterscheidet man zwischen Medien, die gewollt aufgetragen werden, weil sie der Pflege und Erhaltung der Bauteile dienen. Das sind zum Beispiel Lederpflege, Cockpitspray, Scheibenreiniger, Badreiniger, Polituren usw. Diese Medien dürfen die Oberflächen nicht beeinträchtigen, auch wenn sie daneben gehen und zum Beispiel der Scheibenreiniger beim Aufsprühen auf dem Armaturenbrett landet. Auf der anderen Seite gibt es Medien, die nicht der Pflege der Oberfläche dienen, wie beispielsweise Handcreme oder Sonnencreme am Schaltknauf, Cola oder Orangensaft auf der Zierleiste, Bodenreiniger auf der Waschbeckenarmatur.
Die möglicherweise in Betracht kommenden Medien werden mit den Funktionsflächen in Verbindung gebracht, indem sie entweder aufgetropft, aufgestrichen oder die Prüflinge eingetaucht werden. Nach den vorgegebenen Einwirkzeiten wird die Substanz entfernt und die Oberfläche auf Veränderungen untersucht.
Die Pflege von Oberflächen funktioniert meist durch Abwischen mit einem Baumwoll- oder Mikrofasertuch, und zwar entweder trocken oder mit einer Pflegesubstanz. Das stellen wir mit den Prüfungen nach, weil die Oberflächen durch Reiben natürlich nicht beeinträchtigt werden dürfen und das über den gesamten Lebenszyklus.
Durchgeführt werden die Abriebtests mit dem Crockmeter. Ein Prüfstempel führt mit einem definierten Druck auf einer Bahn ein Normgewebe, das trocken oder mit dem entsprechenden Medium benetzt ist, über die Oberfläche. Diese darf sich optisch nicht verändern und auch das Prüfgewebe darf keine Farbe der Oberfläche aufweisen.
Abriebtests sind relevant für alle Oberflächen, die durch Abwischen gereinigt werden.
Bei Anfragen zu diesen Analysen wenden Sie sich bitte an unser Labor-Team unter anfrage@industrial-lab.de oder kontaktieren Sie Ihren Ansprechpartner:
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