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Der Kampf gegen Korrosion: Prüfung zum Schutz von Bauteilen

Allgemeines – 05.08.2024

Korrosion, abgeleitet vom lateinischen Wort corrodere (‚zersetzen‘, ‚zerfressen‘, ‚zernagen‘), beschreibt die Reaktion eines Werkstoffs mit seiner Umgebung, die zu einer messbaren Veränderung des Werkstoffs führt. Diese Reaktion kann die Funktion eines Bauteils oder Systems erheblich beeinträchtigen. Während wir Menschen die Nordsee mit Urlaub und erfrischendem Seewind verbinden, beginnt für ein Windrad dort ein ständiger Kampf gegen die korrosive Seeatmosphäre. Ebenso wenig entspannt ist die Sonne für Bauteiloberflächen, die durch Ausbleichen, Verspröden und Verwittern geschädigt werden können.

Umweltbedingte Herausforderungen

Fast alle Bauteile und Komponenten sind im Laufe ihres Lebens Bedingungen durch Klima, Umwelt und Schadstoffe ausgesetzt, die unter Umständen aggressiv wirken können. Zu den wesentlichen Einflussfaktoren gehören:

  • Klimatische Bedingungen: Salzhaltige Luft in Küstenregionen, hohe UV-Strahlung und extreme Temperaturschwankungen.
     
  • Standortspezifische Faktoren: Schwefeldioxid und Stickoxide, besonders in landwirtschaftlich genutzten oder verkehrsintensiven Bereichen.

Diese Faktoren führen zu verschiedenen Korrosionsarten, die spezifische Schutzmaßnahmen erfordern.

Technischer vs. Optischer Korrosionsschutz

Es gibt zwei Haupttypen des Korrosionsschutzes:

  1. Technischer Korrosionsschutz: Dieser ist sicherheitsrelevant und schützt wesentliche Materialien vor Korrosionsangriffen durch widerstandsfähige Beschichtungen. Zu den Aggressoren zählen Chloride (z.B. aus Seeluft), UV-Strahlung und Schadgase.
     
  2. Optischer Korrosionsschutz: Hierbei steht das Aussehen im Vordergrund. Beispiele sind Armaturen im Badezimmer, metallisch glänzende Zierleisten oder farbenfrohe Lacke. Aggressoren sind hier weniger extrem, dafür sind Schmutzmedien, Reinigungsmittel und abrasive Gewebe von Bedeutung.

Vielfältige Prüfmethoden zur Korrosionsbeständigkeit

Das Arbeitsgebiet Korrosion und Korrosionsschutz ist äußerst vielfältig und von höchster Relevanz. Der wirtschaftliche Schaden durch Korrosion ist immens, und Rückrufaktionen sowie Imageschäden sind direkte Folgen. Im schlimmsten Fall kann es zu Personenschäden kommen, wenn sicherheitsrelevante Bauteile versagen. Daher ist es essenziell, Bauteile und Komponenten gründlich zu prüfen. Unsere Prüfkammern simulieren verschiedene Klimata – von der Wüste über regnerische Zonen bis zur Hochsee. Bekannte Aggressoren werden gezielt eingebracht, um Schichten und Werkstoffe kontrolliert zum Versagen zu bringen.

Prüfverfahren:

  • Kesternichtest: Prüfung von Bauteilen aus dem Schadgasbereich des Straßenverkehrs unter Beaufschlagung mit Schwefeldioxid zur Bewertung der Resistenz von Beschichtung und Substrat.
  • Salzsprühnebeltest: Materialien und Schichtsysteme werden mit definierten Salzlösungen getestet.
  • Korrosions- und Klimawechseltest: Bauteile und Einzelkomponenten werden wechselnden klimatischen Bedingungen ausgesetzt.

Anwendungsbeispiele und Fragestellungen

Unsere Prüfmethoden adressieren vielfältige Fragestellungen:

  • Was passiert bei Hagelschaden oder Steinschlag an der Beschichtung?
  • Hält die Reling eines Schiffes den Bedingungen auf See stand?
  • Mit welchen Reinigungsmitteln darf ein Einhandhebelmischer gereinigt werden?
  • Verändert sich ein Schalthebelüberzug durch Sonnencreme?
  • Was passiert bei Verschütten von Cola auf einem Sitz?
  • Hält die Schraube in der Gondel eines Windrads dem Offshore-Klima stand?

Begleitung von der Fertigung bis zur Endmontage

Wir begleiten unsere Kunden von der Fertigung bis zur Endmontage und bieten umfassende Beratung und Prüfungen an, um sicherzustellen, dass ihre Produkte den vielfältigen Herausforderungen standhalten. Unsere Expertise im Bereich Korrosionsschutz hilft dabei, den wirtschaftlichen und sicherheitsrelevanten Anforderungen gerecht zu werden.

Korrosion und der Schutz davor sind entscheidende Faktoren in der modernen Technik und Industrie. Durch gezielte Prüfungen und geeignete Schutzmaßnahmen können Bauteile und Systeme zuverlässig und langlebig gestaltet werden, um den Herausforderungen beim Einsatz standzuhalten.